Material: nickelfreies rhodiniertes Leichtmetall, Strasssteine
In den mediterranen Kulturen stand aufgrund ihrer geographisch weiträumigen Verbreitung insbesondere die strahlend weiße Madonnen-Lilie im Zentrum symbolischer Verwendung. Abbildungen wahrscheinlich der Madonnen-Lilie finden sich bereits auf Friesen im minoischen Kreta. Die älteste bekannte Darstellung einer Lilie allerdings zeigt wohl eine Lilium chalcedonicum. Es handelt sich dabei um rund 3500 Jahre alte Fresken in der bronzezeitlichen Stadt Akrotiri auf der griechischen Insel Santorin. Die Madonnen-Lilie hingegen war im alten Griechenland die Blume der Hera, Cassianus Bassus berichtet in seinen Geoponica, sie sei entstanden aus verschütteten Tropfen der Milch ihrer Brüste, als Herkules von diesen trank. Über die Reinheit der Blüte soll sich wiederum Aphrodite so sehr geärgert haben, dass sie ihr zusätzlich einen Eselsphallus als Stempel einpflanzte.
Im Christentum taucht die Lilie vielfach als Symbol auf. Susanna im Bade (von hebräisch „Shushan“ = „die Lilie“) wurde bereits vor Maria mit dem Symbol der Lilie als Zeichen ihrer Reinheit dargestellt. Das Zeichen wurde in der Marienverehrung übernommen und erhielt als „Madonnen-Lilie“ und Symbol der Reinheit seine heutige Bedeutung in der christlichen Formensprache. Auch der Erzengel Gabriel trägt – vor allem auf Darstellungen der Verkündigung – seit dem 14. Jahrhundert eine Lilie als Attribut; in seiner Hand symbolisiert sie die immerwährende Jungfräulichkeit Marias und löste das vorherige Symbol des Zepters als früheres Hauptatribut des Erzengels ab. Lilium rubellum gilt als Zeichen für Gesundheit und ist Teil shintoistischer Riten. Seit 702 findet jährlich am 17. Juni das Lilienfest "Saikusa matsuri" in Nara statt, bei dem die Gläubigen versuchen, einen der Lilienstängel aus dem Ritus zu erhaschen, da man ihm die Kraft zuspricht, gegen Krankheiten zu helfen.
Im Übrigen hat die Lilie eine heraldische und genealogische Tradition: Man denke an die Lilie im Florentiner Wappen und in dem bourbonischen Königshaus, das bis heute in der parlamentarischen Monarchie Spanien als Staatsoberhaupt herrscht.